Mit einem geschätzten Wert von 599,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2021 ist der US-amerikanische E-Commerce-Markt nach China der zweitgrößte seiner Art. Der Weltmarkt soll bis Ende des Jahres auf 5,5 Billionen Dollar wachsen.
Gute Nachrichten also für E-Commerce-Shops und Einzelhändler, die von der steigenden Nachfrage nach ihren Waren profitieren können. Doch gerade im Hinblick auf Aufträge und Logistikkosten kann eine anhaltende und beschleunigte Nachfrage auch zu Problemen bei der Skalierbarkeit führen.
Damit Du Deine potenziellen Kosten verstehen und fundierte Entscheidungen über die Abwicklung Deiner Online-Bestellungen treffen kannst, haben wir im Folgenden einige der üblichen Kosten aufgeführt.
Was sind Kosten für die Auftragsabwicklung?
Wenn wir von Auftragsabwicklung sprechen, meinen wir den gesamten Prozess von der Verkaufsanfrage (die im Falle des E-Commerce online erfolgt) bis zur tatsächlichen Auslieferung eines Produkts an den Kunden.
Eine effektive Auftragsabwicklung besteht aus zahlreichen Schritten, die eine Reihe unterschiedlicher Kosten verursachen. Im Allgemeinen fokussieren sie jedoch auf die verschiedenen Gebühren, die mit der Abwicklung, der Verpackung und dem Versand der Waren verbunden sind.
Wenn Du Deine Bestellungen eigenständig inhouse abwickelst, müssen diese Kosten intern kalkuliert und gemanagt werden. Durch Outsourcing hingegen kannst Du gegen eine vorab festgelegte Gebühr, die genau den von Dir gewünschten Service umfasst, auf das Fachwissen von Fulfillment-Spezialisten zurückgreifen. Je nach Preismodell, Art der Produkte und der versendeten Mengen kann es sogar kostengünstiger sein, das Fulfillment an einen fachkundigen Dritten auszulagern. Dabei können Fulfillment-Dienstleister alle mit dem E-Commerce-Verkauf verbundenen Schritte und Prozesse übernehmen, von der Auftragsabwicklung und -verwaltung bis hin zu Verpackung, Vertrieb und Versand direkt an den Kunden.
Es ist wichtig, die Kosten im Detail zu verstehen, damit Du den Wert erkennen und den richtigen Fulfillment-Partner für Deinen Online-Shop auswählen kannst.
E-Commerce Fulfillment-Kosten im Detail
Im folgenden Abschnitt werden wir die wichtigsten E-Commerce-Fulfillment-Kosten analysieren. Dazu gehören:
1. Empfang und Lagerung des Warenbestands
Wenn Fulfillment-Partner Waren im Kundenauftrag lagern, müssen die Artikel zunächst in Empfang genommen, entladen und auf ihre Qualität geprüft werden.Dies wird als Inbound-Versand bezeichnet, und die Gebühren für die Bestandsaufnahme werden in der Regel entweder als Stundensatz oder pro Palette oder Einheit berechnet.
Die direkten Lagerkosten zählen zumeist zu den erheblichsten Gebühren, die von Fulfillment-Partnern erhoben werden. Der Platz kann bei solchen Anbietern sehr teuer sein, obwohl diejenigen, die mehrere Fulfillment-Zentren an verschiedenen Standorten betreiben, mitunter etwas mehr Platz und damit auch günstigere Preise haben.
In manchen Fällen werden die Kosten pro Kubikmeter Stellfläche berechnet. Für größere, sperrige Artikel fallen Aufschläge an. Solche Details solltest du herausfinden und den Markt vergleichen, bevor Du eine fundierte Entscheidung treffen kannst.
2. Kosten für Kommissionierung, Verpackung und Versand
Wenn Du die gesamte Verantwortung für Dein E-Commerce-Fulfillment ausgelagert hast, müssen die benötigten Artikel aus dem Lager geholt und für den Versand verpackt werden, sobald eine bestimmte Bestellung getätigt wurde.
In der Regel erheben Anbieter Gebühren für das Kommissionieren und Verpacken pro Auftrag.
Fulfillment-Services beinhalten fast immer auch Verpackungskosten, insbesondere wenn die Anbieter ihren Lagerbestand an Kartons und Umschlägen verwenden, die in den Fulfillment-Zentren untergebracht sind.
Manche Fulfillment-Provider stellen diese Kosten als Zusatzkosten in Rechnung, andere tun das nicht. Diesen Punkt solltest Du also im Rahmen Deiner Vereinbarung ebenfalls überprüfen.
3. Versandkosten
Ein weiterer wichtiger Kostenfaktor ist der Versand. Die gute Nachricht dabei ist: Bei der Zusammenarbeit mit erfahrenen und gut ausgestatteten Fulfillment-Unternehmen hast Du die Möglichkeit, von den Großmengenverträgen der Fulfillment-Dienstleister zu profitieren.
Dies führt zu insgesamt niedrigeren Versandkosten, insbesondere beim Verkauf von Waren ins Ausland und bei der Nutzung verschiedener Fulfillment-Zentren auf der ganzen Welt. Solche Angebote oder Rabatte als unabhängiger Online-Händler zu erzielen, ist praktisch unmöglich, vor allem, wenn Du einen kleinen oder neu gegründeten Online-Shop betreibst.
Letztendlich hängen die Gesamtkosten pro Bestellung vom Gewicht des Pakets, dem Servicegrad und der zurückgelegten Entfernung ab. Wenn Du also mit Fulfillment-Anbietern zusammenarbeitest, die über Verteilzentren an verschiedenen Standorten verfügen, kannst Du die Kosten weiter senken.
4. Rücksendekosten
Retouren sind bei der Auftragsabwicklung im E-Commerce ein wichtiger Kostenfaktor, der Unternehmen hohe Beträge kosten kann.
Einigen Studien zufolge werden mindestens 30 % aller online bestellten Produkte zurückgeschickt, verglichen mit nur 8,89 % der in stationären Geschäften gekauften Artikel. Daher sollten Online-Händler diese Kosten nicht nur kennen, sondern auch einen Plan haben, wie sich die Quoten minimieren lassen. Ein externes Fulfillment-Center kann auch in dieser Hinsicht helfen.
Bei der Betrachtung der potenziellen Kosten für Rücksendungen musst Du die Bearbeitung, die Wiederaufbereitung (falls erforderlich) und den Rückversand berücksichtigen, die alle in die Gesamtberechnung einfließen.
In der Regel werden die Kosten für die Rücksendung pro Bestellung berechnet, bei einigen Anbietern sind sie jedoch in den Gebühren für die Abholung und Verpackung enthalten. Besonders internationale Rücksendungen können eine echte Herausforderung sein. Spediteure und Logistikunternehmen raten aufgrund der hohen Gebühren davon ab, internationale Rücksendungen individuell abzuwickeln. Besser ist es, mit Anbietern zusammenzuarbeiten, die in verschiedenen Ländern lokale Rücksendeadressen bieten. Auf diese Weise können international aktive Online-Händler im Laufe der Zeit erhebliche Summen einsparen!
Die Quintessenz
Mit der Auftragsabwicklung im E-Commerce sind zahlreiche Gebühren und Kosten verbunden. Online-Händler müssen diese im Detail verstehen, um ihre eigene Rentabilität zu optimieren.
Hier kann sich die Zusammenarbeit mit einem externen Fulfillment-Anbieter lohnen, der die benötigten Fulfillment-Services zu einem maßgeschneiderten Paket kombiniert, das zu einem einzigen, transparenten Preis berechnet wird.
Dies hilft Dir auch, den Wert, den Du für Dein Geld erhältst, zu ermitteln und zu optimieren, insbesondere wenn Du ein Angebot findest, das nicht viele versteckte Gebühren und Kosten beinhaltet.
Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, von der Dein Online-Shop profitiert, solltest Du alle Gebühren berechnen, die bei Logistik in Eigenregie entstehen, und diese mit den Preisen von Drittanbietern vergleichen.